Wasserworte



FahrraDum - schlug die Welle
seicht und leicht und kalt
kein Laut des Windes
kein Gemöv – nur FahrraDum

die Sandburg fiel als erstes
Backförmchen wurden Boote
Knuts vor und zurück
- FahrraDum

Jeder hatte seinen Vorteil
und gut, wenn man ...
den Krebsgang beherrscht
- FahrraDum-merchen

Leuchturmfinger zeigten
Eindeutiges
Sturm kam auf!



veredit©09

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Haiku 07-03-09





Die Sonnenhüte
recken ihre Gesichter
zum Licht - strahlen selbst .





veredit©09

angekommen


Endlich!
Sand knirscht
unterm Kiel
die letzte Dünung
trägt an Land

ich suchte alles
bekam nichts
und viel, doch ist
der letzte Hafen mir so
fremd und unbekannt

mein morsches Boot
es bindet mich ans
Leben - lass ich’s zurück?
was wird der Strand
mir geben …




veredit©09

Safe Creative #0911014806314

Haiku 07-02-09






Dieser Frosch! Sieht aus
als könnte er ein Prinz sein.
Wartend - auf Küsse




veredit©21.07.09

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Moorsee

.


Moorsee

kein Windhauch
tiefschwarz, atemlos
lockender Onyxspiegel

träg‘ schwankt das Riet
blass fließt das Licht, weiß
klingt Salomones Siegel

fahlgelb
der Tanz der Birken
ein Auerhahn schräg lacht

die Jungfern
ihre Kreise wirken
gib auf den Tritt fein acht

und huscht
ein Schatten grau
durch schäumendes Geginster

dann raunt der See
dir ahnungsvoll -
die Wolken drohen finster

vom Grund her
mahnen Glocken
an längst versunk‘ne Zeit

sanft schließt
das Moor die Lippen -
wahrt die Vergangenheit



veredit©isabella.kramer2009


Safe Creative #0910244747718



Hörversion: hier 













.


Brandung

.





kalt roch der Wind
und harte Wellen
schlugen an den Strand

Verrat kam seicht
und mitten ins Gesicht
keine Option auf Morgen

statt Frühstück für zwei
backfrische Brötchen
für die Möwen



veredit.07-09



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Troglodytisch - *Tanka


.

Tief unten im Karst,
lebt ein fossiles halb Land-,
halb Wasserwesen.

Du blinder Lebenskünstler -
keiner neidet dir den Ruhm.




veredit©09


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Foto von Arne Hodalič - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:P_anguinus1.jpg

weit hinten im Park






verschränkst im Mondschein grüne Arme
betörst als Faun, als Traumgesicht

römische Elegien und warme
Flötenspieltöne, Blatttupflicht

sonniger Trugschluss warmer Nächte
ein flüchtig Bild – mehr bist du nicht







veredit©10.04.09




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Bild: SZINYEI MERSE, Pál,Faun and Nymph (study) 1867,Oil on wood, 33 x 22 cm, Hungarian National Gallery, Budapest, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Faun_merse.jpg

eins bis fünf

.
der erste Vers
füllt sich
mit Trauer
versäumt, vermisst
und Herz geknickt

der zweite
hofft und schaut
- genauer
baut auf, bestärkt
ein fester Blick

den dritten Vers
bestimmt das
Zagen -
nagt säuregleich
sich durchs Gefühl

doch mit dem vierten
kommt das
Wagen -
der Mut, das Glauben
fest zurück

im fünften Vers
da siegt die Liebe
- einstweilen…
manchmal
geht’s gut aus!



veredit©09