Ödland







Hungrig bin ich, will deinen Mund
Pablo Neruda





Ich habe vergessen
wie es war,
als Wind und Meer
und Salz und deine Lippen
meine Welt umspülten.

Eisencyan der Himmel heute -
erbarmungslos das Licht der Zeit
und trockne Risse ziehen
ihre Spur ins Morgen.

wie sehn ich mich
nach deinem Mund








veredit©10



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Die wunderbare Fotografie ist von Ricardo Emilio Bianco "saly cielo"- Vielen Dank, dass ich sie verwenden darf!



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Nach(t)bilder



Grauen liegt jenseits
umfängt und durchwebt.
Kein Name, keine Stunde,
kalt schneidet Bild auf Bild,
ritzt feine Sprünge in
durchscheinendes Porzellan.

Drei rote Tropfen im Schnee,
dahinter die zahnlosen Stimmen,
Tür an Tür der endlosen Flure
und Wimmern füllt jeden Spalt.

Hoffnung verschüttet,
den Kätzchen die Milch -
und klebrig zeigt die Spur
ins narbige Gestern.


Lass mich nicht ertränken.
Blank geputztes Innen -
lege alles Türkis von mir ab.
Schleuse zu.
Ferner hämmert der Rhythmus:
dudumm – dudumm 




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aufwind





ferne rinnt wie sand
durch meine finger
das letzte licht flieht
in lavendeldämmer

so arglos spielend
greift in das ersehnte
befreit von krusten
losen schalen

entfaltet, spreizt
die fast vergessnen
schwingen
- tragen









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winterpark

 







versinken möchte ich
in deinem innen
zeichnen mit azur
und wolkenrahm die
linien deines außen

die sommers grünen
säle astgekränzt -
von licht gekreuzt
die achsen weiß
verlorene spuren ziehen
melancholisch quer

 - und du mein du
wirst du noch warten
im gelben pavillion





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Irrtum und abgeschrägter Zweck

 









Ein Irrtum kreist auf einem dunkelroten Tellerrand
und eine Maus haut auf die Pauke mit 'nem Fisch.
Ein gelber Falter bastelt sich aus Gips ein Flaschenpfand
und grüne Angstimpulse lesen Zeitung unterm Tisch.

Das schert den Chef des Schokoladenaufwands wenig,
er trinkt und wirft sich knarrend ins geschnürte Meer.
Doch jenseits glänzt ganz erbsig klein der König,
der ohne Zähne in dem Erbsenbett – halt irgendwer.

Aus Turmalin gedrechselt tänzeln Banderolen,
umhäkeln ruckdizuck den ganzen Sermon innen weg.
Das Einbeinzebra hätt‘ den letzten Kranz gestohlen,
ist die Geduldsschlagzeile und ein abgeschrägter Zweck.



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Flut






Welle auf Welle
drückt der Sturm gegen das Land.
So klein scheint der Deich.










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